kompakt und filigran
Mit Doris Kaiser stellt die Galerie Contemporanea eine Künstlerin vor, deren Objekte sich einer klaren Definition entziehen, die zuerst einmal Fragen stellen. Sind es Reliefs oder an der Wand fixierte Skulpturen? Haben sie eine Funktionalität oder genügen sie sich selbst? Sind es vielleicht Architekturen? Und was steht im Vordergund: eher Flächen oder Volumina? Doris Kaiser vermeidet eine Klärung und fordert damit den Betrachter auf, über all diese und andere Fragen zu reflektieren, für sich Antworten zu finden.
Neben analytischen sind es aber auch sinnliche Anregungen, die mit ihren Objekten verbunden sind. Die Sinnlichkeit ihrer Objekte ergibt sich nicht zuletzt aus den von ihr verwendeten Materialien. Gips und Ton sind sicherlich sehr gängige Materialien, aber in der Kombination und Verarbeitung höchst ungewöhnlich. Denn hier stehen nicht nur der Ton gegen den gebrannten Gips, sondern auch das Taktile gegen das Visuelle, das Warme gegen das Kalte, das Flächige gegen das Plastische. Es sind diese Gegensätze, die in den Objekten überwunden werden und die dadurch ihren Reiz, ihre Ästhetik und ihre Energie erhalten.
Die Galerie Contemporanea zeigt in der Ausstellung "kompakt und filigran" Objekte von Doris Kaiser aus verschiedenen Werkgruppen: Boden- und Sockelarbeiten sowie Wandarbeiten, aber auch Zeichnungen und Linoldrucke.
Doris Kaiser
wurde 1958 in Trier geboren. Von 1981 bis 1988 Studium an der FH Niederrhein in Krefeld und seitdem als Bildhauerin tätig.
Doris Kaiser ist Mitglied im Westdeutschen Künstlerbund. Ihre Arbeiten wurden durch Preise und Stipendien ausgezeichnet, unter anderem 1988 mit dem Elisabeth Schneider Preis und 1999 mit dem Künstlerinnenpreis des Landes Nordrhein-Westfalen. Sie hat einige Jahre an der Hochschule Niederrhein gelehrt.
Seit dem Ende der 80er Jahre zeigt Doris Kaiser ihre Arbeiten in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland, darunter auch in renommierten Museen und Kunstvereinen. Arbeiten von ihr befinden sich auch in wichtigen Sammlungen, etwa dem Museum für angewandte Kunst in Frankfurt, der Pfalzgalerie in Kaiserslautern, dem Württembergischen Landesmuseum in Stuttgart, der Kunstsammlung des Landes Rheinland-Pfalz in Mainz oder dem Museum Het Kruithuis in `s- Hertogenbosch in den Niederlanden. Zudem hat sie eine Reihe von Gestaltungsprojekten im privaten und öffentlichen Raum umgesetzt.
Doris Kaiser lebt in Grefrath und arbeitet in Krefeld.
Mehr unter www.doris-kaiser.de