Die Gesellschaft für Aktuelle Klangkunst bringt im Rahmen ihrer Intermezzo-Reihe am 21. Januar 2018 um 11 Uhr mit Cassandra eine Komposition für Perkussion, Tonband und Stimme von Gerhard Stäbler zur Aufführung. Mitwirkende sind Sakiko Idei (Schlagwerk) und Gerhard Stäbler (Stimme).

Sakiko Idei wurde in Okayama (Japan) geboren. Sie absolvierte ein Masterstudium im Fach Schlagzeug bei Tsuyoshi Yamamoto an der Kyoto City University. 2007 kam sie nach Deutschland und studierte bis 2009 bei Isao Nakamura an der Staatlichen Hochschule für Musik in Karlsruhe. Sie musiziert als Solistin sowie in zahlreichen Orchestern und Ensembles in Deutschland, Japan, Luxemburg, Schweden und in der Schweiz. Seit 2009 ist sie Lehrbeauftragte für Schlagwerk an der Musikschule des Landkreises Bernkastel-Wittlich.

Gerhard Stäbler zählt zu den profiliertesten Komponisten seiner Generation belegt durch eine ganze Reihe von nationalen und internationalen Ur- und Erstaufführungen. Gastspielreisen führten ihn als Komponist, Lehrer und Performancekünstler in zahlreiche Länder. Außerdem gestaltet er Performancekonzerte u.a. bei der Documenta in Kassel und beim opening Festival in Trier. Er leitet mit Kunsu Shim den EarPort im Duisburger Innenhafen als Ort für experimentelle Musik und Begegnung zwischen den Künsten.

Im Rahmen des Cassandra-Intermezzos wird der Katalog Klänge und Rhythmen vorgestellt, in dem die Frühjahrsausstellung der Galerie  Contemporana dokumentiert wird. Gezeigt wird zudem Malerei von Nikola Dimitrov aus seiner Serie Cassandra, sowie neue Skulpturen von Pi Ledergerber. Anlässlich des Festival Mouvement - Musik des 21. Jahrhunderts in Saarbrücken malte Nikola Dimitrov während der Aufführung von Cassandra im Livepainting ein großformatiges Bild. Seitdem ist die Komposition Cassandra für die Bildsprache Nikola Dimitrovs eine wichtige Inspirationsquelle.

Das Werk Cassandra verdankt sich Gerhard Stäblers jahrelanger Beschäftigung mit dem mythologischen Kassandra-Stoff. Die literarische Adaption durch Christa Wolfs Erzählung „Kassandra“ gab ihm entscheidende Impulse für die kammermusikalischen „Kassandra-Studien“, die Oper „Cassandra Complex“ und die Tanztheatermusik „Cassandra“. Als autonome Musik ist „Cassandra“ seine klangliche Antwort auf die Frage, die von der mythologischen Gestalt Kassandra bis heute aufgegeben ist: Wann Krieg beginnt, das kann man wissen, aber wann beginnt der Vorkrieg...