Chronologiekritische Fragen

Was könnte selbstverständlicher sein: die Zeit vergeht Jahr um Jahr, und die Vergangenheit hinterläßt ihre Spuren im kollektiven Gedächtnis. Geschichte entsteht und wird gemacht. Doch woher wissen wir, was sich vor 500, 1000 oder 3000 Jahren ereignete? Was macht uns so sicher? Was ist die historische Evidenz?

Das so selbstverständlich Scheinende – die menschliche Geschichte in ihrem zeitlichen Verlauf – zu hinterfragen, ist Aufgabe der Chronologiekritik. Ihr prominentester Vertreter ist Heribert Illig.

Seit mehr als 40 Jahren befasst sich Heribert Illig mit chronologischen Problemen: im alten Ägypten, in der megalithischen und bronzezeitlichen Kultur Europas und in der klassischen Antike. 1991 hat er die kühne These aufgestellt: Das Mittelalter hat sich zum Teil selbst erfunden; 297 Jahre zwischen 614 und 911 stehen zu viel in den Geschichtsbüchern. Damit fallen die Karolinger aus der Geschichte, Karl Martell und Karl der Große werden zu Fiktionen. Seit nunmehr fast drei Jahrzehnten hat Heribert Illig seine Thesen weiter fundiert und ausgebaut und sie im In- und Ausland in zahlreichen Veröffentlichungen verteidigt.

"Jahrhunderte, die niemals waren"

Zu diesem Vortrag von

Heribert Illig am 27. Oktober um 19 Uhr

laden wir ins Contemporaneum ein. In seinem Vortrag wird er grundsätzliche Fragen der Chronologiekritik erläutern, dann auch seine Mittelalterkritik umreißen und abschließend darlegen, wer Interesse an einer Phantomzeit gehabt haben dürfte.

Joachim Recktenwald und Klaus Reeh

Anschrift: Lerchenweg 26 / 54331 Oberbillig

Anmeldung: telefonisch unter 06501 12297 oder elektronisch unter
contemporanea@t-online.de oder JRecktenwald@posteo.de.

Links zu Heribert Illig und zum Mantis Verlag.