Zwischen den Linien

zu einem Blick in Martin Noëls Welten aus Farbe, Linie und Form hatte die Galerie Contemporanea im Oktober 2008 eingeladen. Gezeigt wurden die vielseitigen Arbeiten eines Künstlers, der nicht nur in der Tradition des Holzschnittes stand sondern ihn auch zu aktualisieren verstand und in eigen­ständige Bildobjekte zu verwandeln wusste. In seinen klein- und großformatige Arbeiten, in denen Fläche und Raum, Farbe und Materie, Malerei und Zeichnung den Dialog aufnehmen, gelang ihm ein Werk, das eine unverwechselbare Stellung in der zeitgenössischen Kunst hat und deshalb auch posthum noch durch Ausstellungen geehrt wurde, etwa 2011 im Arp Museum Rolandseck.

Als “Hölzer” bezeichnet Martin Noël seine hölzernen Bildobjekte, die er aus den Druckplatten der Holzschnitte entwickelt hat. Eine fünflagige Schichtholzplatte bildet den Bildträger der wie­derum auf einen etwa 6 cm bis 7 cm tiefen hölzernen Rahmen gesetzt ist, so dass das vollendete Tafel-Bild in diesem Abstand wie vor der Wandfläche schwebt und gleichsam dem Betrachter auch rein physisch ent­gegenkommt. Das Bild selbst komponiert Martin Noël aus erhabenen und ver­tief­ten Flächen. Mit dem Beitel trägt er Teile der Holzschichten ab, so dass flächige Partien zu Tage treten, die eine durch die Maserung des Holzes und die Spuren der Bearbeitung höchst lebendige und für jedes Bild. Objekt individuelle Oberflächen­struktur aufweisen: Sie sind wie natur-gewachsene Malerei. Diese Bereiche es Bil­des erfahren somit keine weitere künstlerische Gestaltung, im Gegensatz zu den stehen gebliebenen, erhabenen Bildkompartimenten, die Martin Noël in mehreren Schichten meist mit Acrylfarben malerisch bearbeitet.

Dr. Bettina Paust - Museum Schloss  

Martin Noel

wurde 1956 in Berlin geboren und verstarb 2010 in Bonn.

Von 1980 bis 1987 sutdierte er freie Grafik und Malerei an der FH in Köln wo er 1987 auch Meister­schüler wurde. Seine Werke wurden in unzählinge Ausstellungen gezeigt. Er erhielt eine Reihe von Kunstpreisen und Stipendien. In nahmhafte Sammlungen und Museen ist er vertreten. Ausführliche Biographie mit Preises, Stipendien, Ausstellungen und Kunst am Bau Projekten unter www.martinnoel.de